Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, trafen sich in der Turnhalle Bad Zurzach 40 Judobegeisterte zu einem internationalen Training mit Sensei Hiroshi Katanishi (8. Dan). Neben regionalen Clubmitgliedern nahmen auch Judoka aus dem Tessin, der Romandie und zehn Teilnehmer aus Deutschland teil. Hiroshi Katanishi leitete das spannende und intensive Training über vier Stunden, das sowohl körperlich als auch geistig herausfordernd war.
Judo ist mehr als nur ein Kampfsport, es ist eine Kunst, die Körper und Geist in Einklang bringt. Gegründet 1882 von Jigoro Kano, basiert Judo auf dem Prinzip „Siegen durch Nachgeben“, wobei die Energie des Gegners clever genutzt wird, um ihn zu überwinden. Neben den vielfältigen Wurf- und Bodentechniken vermittelt Judo Werte wie Respekt, Selbstbeherrschung und gegenseitige Unterstützung. Es fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die persönliche Entwicklung. Judo schafft eine starke Gemeinschaft, in der Anfänger und erfahrene Judoka gleichermaßen voneinander lernen und wachsen.
Das internationale Judo-Training am Sonntag begann mit einem intensiven, koordinativen Aufwärmprogramm, das die Teilnehmer optimal auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitete. Im Anschluss leitete Sensei Hiroshi Katanishi ein vertieftes Training zur Wurftechnik Sasae-tsurikomi-ashi, bei dem die Judoka gezielt an ihrer Präzision und Körperkontrolle arbeiteten. Diese Technik, die das Blockieren und gleichzeitige Heben des Gegners kombiniert, stellte hohe Anforderungen an das Timing und die Balance der Athleten.
Obwohl viele der Teilnehmer bereits Meistergrade innehatten, fühlten sie sich durch die präzisen und tiefgehenden Inputs von Katanishi wieder wie reguläre Schüler. Seine Art, die Technik zu vermitteln, erinnerte daran, dass man im Judo nie auslernt, egal auf welchem Niveau man steht.
Hiroshi Katanishi, geboren 1952 in Kobe, Japan, erreichte mit nur 14 Jahren seinen ersten Meistergrad, den 1. Dan. Nach einigen Jahren und drei weiteren Dan-Graden an seiner Heimuniversität akzeptierte Hiroshi einen Posten als Nationaltrainer in Paris. Bei dieser Gelegenheit lernte er nicht nur ein neues Land, sondern auch eine neue Sprache kennen. Nach bereits zwei Jahren verlässt er Paris, um den Haupttrainerposten des Judo Club Kwai in Lausanne zu übernehmen. Zu Beginn war der Plan einige Jahre in Lausanne zu bleiben, um die Schweiz zu entdecken, bevor Hiroshi wieder nach Japan zurückkehrt. Das Aufblühen seiner Judoschule und seiner Judokas führte dazu, dass er weiterhin in der Schweiz verweilte. Der endgültige Grund in der Schweiz zu bleiben war jedoch ein anderer, seine Frau Isabelle. Nun unterrichtet Hiroshi seit 48 Jahren in der Schweiz und hat eine unzählige Anzahl Schüler und Schülerinnen über Jahrzehnte begeistert, ob Amateur oder Profi. Wir sind von Herzen dankbar, dass er in Bad Zurzach zu Besuch war.
Dieses Training war für den Judo Club Bad Zurzach eine Premiere, und wir sind sehr froh, dass es so gelungen ist. Es bot nicht nur die Möglichkeit, viel zu lernen, sondern auch neue Bekanntschaften zu schließen und viel zu lachen, insbesondere beim gesponserten Apéro danach. Wir hoffen, im nächsten Jahr erneut einen solchen Austausch organisieren zu können.